Heute entwickelt sich Wedel immer mehr zu einem der schönsten Orte entlang der Elbmündung. Inmitten idyllischer Landschaften mit vielfältiger Vegetation, täglich einzigartigen Schiffserlebnissen und gleichzeitig im Inspirationsraum der Metropole Hamburg gelegen, ist die Stadt inzwischen der Lebensmittelpunkt von über 30.000 Menschen. Und weil Wedel die Chance auf eine einzigartige Mischung aus authentischem Lebensstil und unverwechselbaren Naturgenüssen bei gleichzeitig modernem Umfeld bietet, steigt die Anziehungskraft immer weiter, sichtbar an zahlreichen Neubauten.
Das war auch schon früher so. 1255 erstmals urkundlich genannt, wurde schon gut 150 Jahre später der Ochsenmarkt in Wedel zu einem der wichtigsten Marktplätze für Großvieh in Norddeutschland. Die Viehhändler aus ganz Jütland brachten ihre Tiere auf dem Ochsen- und Heerweg in großen Trecks nach Süden und machten Wedel dabei zum Haupthandelsort. 30.000 Ochsen wechselten dort jedes Frühjahr ihren Besitzer.
Insgesamt durchlebte Wedel jedoch eine sehr wechselhafte Geschichte. So war der Ort durch den Dreißigjährigen Krieg sowie die Schwedenkriege und Nordische Kriegen immer wieder in Gebietsauseinandersetzungen verwickelt und gehörte über 200 Jahre zu Dänemark. Bis schließlich 1864 die preußische Verwaltung einzog und das Amt des Bürgermeisters eingeführt wurde. Seit 1875 trägt Wedel mit seinerzeit 1.669 Einwohnern auch die Bezeichnung Stadt, beschlossen von der Gemeindeverordnetenversammlung. In der Folgezeit siedelten sich zunehmend Firmen wie etwa die erste deutsche Raffinerie an, nachdem Wedel 1883 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde und es sich 1909 mit dem bis dahin eigenständigen Ort Schulau zusammenschloss.
Was aber in der gesamten Entwicklungsgeschichte von den Anfängen bis heute unverändert geblieben ist: der Wedeler Stieg. Lediglich 5 Stufen hoch und gerade erst frisch saniert, strahlt er den Überlieferungen zufolge eine ergreifende Kraft aus. Er steht für Naturgenuss, Seelenbildung und menschenfreundliche Zuwendung, was nach den Erzählungen aber auch eine entscheidende Wirkung erzeugt: Menschen mit weniger freundlicher Orientierung empfinden automatisch wenig Muße, den Wedeler Stieg zu betreten.
Wo er sich befindet, gehört jedoch zu den letzten Geheimnissen von Wedel. Sein Standort ist nur sehr wenigen Menschen bekannt und wird immer nur persönlich von Generation zu Generation übergeben. Um, wie es ein nicht näher benannter Künstler einmal beschrieb, für sich zu bleiben und nicht von menschlicher Neugier getreten zu werden.
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